2021 endet mit neuen Rekordzahlen. Damit sich der positive Trend fortsetzt, bringt Ducati neben dem komplett neuen DesertX für 2022 weitere Innovationen mit, die jedoch auf bekannten Vorbildern basieren.
SP-X / Ingolstadt. Für Ducati endet das Jahr 2021 mit einem neuen Produktions- und Verkaufsrekord. Nach nur neun Monaten wurden weltweit fast 50.000 Motorräder ausgeliefert, insgesamt mehr als 48.042 Einheiten im Jahr 2020. Deutschland ist der drittstärkste Markt der Welt. Ende November wurde dank einer Umsatzsteigerung von über 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein Allzeitrekord von 6.019 Neuzulassungen aufgestellt. Die Deutschland-Statistik der italienischen Kultmarke weist als einzige größere Marke mit einem Rückgang des Gesamtmarktes von acht Prozent ein fettes Plus auf. Um das Interesse hoch zu halten, haben die Italiener in den letzten Wochen zahlreiche Neuheiten für die Saison 2022 vorgestellt.
Die Multistrada V2 gehört zu den mehr oder weniger sorgfältig renovierten Modellen. In der vergangenen Saison war sie noch als Multistrada 950 auf dem Markt und daher weithin bekannt. Das Einstiegsmodell der Multistrada-Baureihe ist fünf Kilogramm leichter geworden, dazu tragen Motor, Räder und Bremsanlage bei. Der Testastretta-Motor entspricht jetzt Euro5, leistet 83 kW / 113 PS und produziert ein Drehmoment von bis zu 94 Nm. Auch Änderungen der Ergonomie, des Fahrkomforts und der elektronischen Ausstattung müssen gemeldet werden. Die Multistrada V2 ist bereits bei den Händlern angekommen und ist dort ab 13.990 Euro erhältlich. Die besser ausgestattete und damit drei Kilo schwerere Multistrada V2 S ist ab 16.590 Euro zu haben.
Die neue Multistrada V4 Pikes Peak ist eine sportliche Speerspitze und damit auch das teuerste Modell der Multistrada-Reihe. Es hat 17-Zoll-Räder vorn und hinten anstelle der 19/17-Zoll-Kombination und kommt zudem mit weniger Federweg hinten und einem semiaktiven Öhlins-Fahrwerk. Die neuen Fahrwerksdaten machen die 125 kW / 170 PS Pikes Peak zu einem für seine Gewichtsklasse extrem handlichen Motorrad. Nicht weniger beeindruckend als die Leistung ist der Preis von 27.990 Euro. Die günstigste Multistrada mit dem enorm leistungsstarken V4-Motor ist die Multistrada V4 für 18.690 Euro, die Sportversion des V4S ist ab 25.890 Euro zu haben.
Analog zur Multistrada V2 wurde nun auch ein Streetfighter V2 in Bologna entwickelt. Sie stellt eine Mischung aus der supersportlichen Panigale V2 und der Streetfighter V4 dar. Auf die spektakulären Windschotts des ultra-nackten Bikes mit fast 210 PS muss der kleine Streetfighter verzichten. Die Übersetzung der 113 kW / 153 PS starken Streetfighter V2 ist kürzer als bei der ebenso starken Panigale, und die Schwinge wurde zugunsten einer höheren Fahrstabilität um 1,6 Zentimeter verlängert. Mit einem Preis ab 16.990 Euro ist er in diesen Tagen bei den Händlern ausgerollt. Ihr Trockengewicht liegt mit 178 Kilogramm auf dem Niveau der neuen Streetfighter V4 SP, die fast doppelt so teuer ist. Das Modell „Sport Production“ kostet ab 32.990 Euro, bietet aber alles vom Feinsten. Die Ausstattung ist von der seltenen Ducati Superleggera V4 abgeleitet und verfügt unter anderem über jede Menge Carbonteile, was das fahrfertige Gewicht auf 196 Kilogramm drückt. Die Streetfighter V4 SP soll ab Januar 2022 bei den Händlern sein. Die V4-Modelle der Streetfighter erreichten in Deutschland bis November 2021 mit 724 Einheiten ein beachtliches Niveau, denn die Preisstaffel beginnt bei 20.790 Euro.
Bei der Panigale, der bereits erwähnten Supersport-Baureihe von Ducati, müssen auch Neuerungen und Änderungen eingetragen werden. Die Basisversion Panigale V4 mit 159 kW / 216 PS aus 1.103 Kubikzentimetern wiegt nur 198,5 Kilogramm. Die technischen Änderungen für 2022 stellen keinen Quantensprung dar; sie betreffen in erster Linie Ergonomie und Aerodynamik. Auch die Übersetzungen für die Gänge eins, zwei und sechs wurden verlängert und die Elektronik neu programmiert. Die Preise beginnen bei 23.990 Euro. Dieselben überschaubaren Änderungen wurden bei der noch sportlicheren und hochwertigeren Panigale V4 S vorgenommen; Mit einem Preis ab 29.990 Euro hat er real bereits die 30.000er Marke überschritten.
Die einzige komplette Neuentwicklung aus Bologna ist die DesertX. Angetrieben wird die sehr sportliche Reiseenduro ebenfalls vom Testastretta V2-Motor. Der 937 Kubikzentimeter große V2 entwickelt 81 kW / 110 PS bei vergleichsweise bescheidenen 9.250 Umdrehungen, das maximale Drehmoment erreicht 92 Nm bei 6.500 U/min, wobei die Drehmomententfaltung besonders im mittleren Drehzahlbereich beeindruckend ist. Abgerundet wird das Paket mit einem Raddurchmesser von 21 Zoll vorn und 18 Zoll hinten sowie Drahtspeichenrädern und Federwegen von 23 Zentimetern vorn und 22 Zentimetern hinten sowie einem fertigen -Fahrgewicht von 223 Kilogramm. Mit einem 21-Liter-Tank und der Option eines Acht-Liter-Zusatztanks ist er auch für extreme Distanzen im unwegsamen Gelände gerüstet und nimmt damit eine Alleinstellung im Reiseenduro-Segment ein. Kein anderes Motorrad in diesem Segment ist so sportlich mit ausgereiften Reisegenen. Der Verkauf soll im Mai ab 15.990 Euro starten. Sie wird wie die Multistrada V2 in einer leistungsreduzierten Version für Besitzer des A2-Führerscheins erhältlich sein.