Neues aus der Automatisierungstechnik - ingenieur.de

2021-12-14 21:30:51 By : Mr. Aaron Wu

Was passiert im Bereich Automatisierung? Wie haben sich die Unternehmen im Jahr 2021 entwickelt? Welche anderen Messen und Events gibt es? Der VDI-Z hat aktuelle Berichte von Unternehmen der Branche zusammengestellt.

Zahlreiche Standbesuche, hohe Nachfrage, volle Auftragsbücher – das Resümee des Ausstellers Weber über die Motek, die Anfang Oktober 2021 als Präsenzmesse stattfand, fällt positiv aus.

Der Blick der Branche richtet sich derzeit auf die von Besuchern und Ausstellern schon lange erwartete Messe „SPS“ in Nürnberg. Die 31. internationale Fachmesse für Industrieautomation findet vom 23.-25. November 2021. Trotz aller kurzfristiger Absagen einiger Aussteller der „physischen“ Veranstaltung soll die Messe als Präsenztermin stattfinden, betont der Veranstalter Mesago. Mehr als 700 Aussteller werden vor Ort vertreten sein und den Besuchern ein breites Angebot rund um die smarte und digitale Automatisierung bieten. Dank der parallel stattfindenden digitalen „SPS on air“ bleibt die SPS auch in diesem Jahr die wichtigste Präsentationsplattform der Branche. Mitte November sagten einige namhafte Unternehmen, zum Beispiel Phoenix Contact, Wago, Sick oder Turck, aufgrund der sich verschärfenden Pandemie kurzfristig ihre Teilnahme ab.

Messen wie die „Motek“ sind aus dem Geschäftsleben nicht wegzudenken – so die Teilnehmer. Die Leitmesse für Automatisierungstechnik der privaten Messegesellschaft PE Schall konnte Anfang Oktober wieder als Präsenzmesse stattfinden – in einem noch günstigeren Umfeld als derzeit. Nach vier intensiven Messetagen in Stuttgart kehrten die Verantwortlichen der Weber Schraubmaschinen GmbH mit zahlreichen Messeberichten, also qualifizierten Kunden- und Angebotsanfragen, nach Wolfratshausen zurück. Im Fokus standen Varianten der aktuellen Spindeln SEV-C (für Systeme zur Mensch-Roboter-Kollaboration) und SEV-P (Schraubendreher speziell für Leichtbaurobotik). Auch automatische Zuführsysteme nahmen am Stand viel Platz ein: etwa eine Stufenförderer-Baureihe für Großschnecken bis M16 und eine neue Zuführeinheit für komplexe Bauteile mit digitaler Simulation des Förderguts. Anschließend sagte Geschäftsführer Karl Bujnowski: „Dass wir in Stuttgart entgegen aller Erwartungen einen regelrechten Besucheransturm erlebten, spricht für die Bedeutung der Branche insgesamt und für unsere Produkte. Unsere Einschätzung unserer Geschäftsentwicklung ist jedenfalls äußerst positiv. Einziger Wermutstropfen: Auch wir haben bei bestimmten Materialien und Komponenten mit Lieferengpässen zu kämpfen. "

Auch die Firma Otto Roth aus Stuttgart hatte eine erfolgreiche Motek: mit interessierten Besuchern, intensiven Gesprächen und positiver Resonanz auf das Portfolio. Auch nach der Motek bleibt das Unternehmen online: Der virtuelle Messestand macht es möglich (https://www.ottoroth.de/showroom/). Am Stand lag der Fokus auf dem Zeichnen von Teilen. Von den umfangreichen Kompetenzen konnten sich die Messebesucher anhand verschiedener Produktlösungen mit unterschiedlich komplexen Geometrien überzeugen. Auch ein RFID-basiertes Kanban-System war zu sehen: Jeder Behälter ist mit einem Transponder ausgestattet, auf dem alle wichtigen Informationen zum jeweiligen Artikel gespeichert sind. Am Messestand konnten die Besucher aktiv am RFID-Kanban-Regal teilnehmen und die Auftragsanbahnung testen.

Um eine automatische Bestellung auszulösen, stellt der Mitarbeiter einfach den leeren Kanban-Behälter auf die am System angebrachte RFID-Matte. Die dort ausgelesenen Daten werden an die Master-Kanban-Box weitergeleitet,

Ende Oktober 2021 hieß es vorerst zum letzten Mal „all about automation“ in der Messe Essen. Der NRW-Standort der Ausstellungsreihe zieht nach Düsseldorf. Im dortigen „Areal Böhler“ findet am 11. + 12. Mai 2022 die nächste all about automation des Veranstalters Easyfairs in Nordrhein-Westfalen statt. Die beiden Messetage im Oktober haben gezeigt, wie wertvoll vor allem persönliche Kontakte sind in der komplexen Welt der Automatisierung. Die Aussteller waren mit der Qualität der Gespräche und den konkreten Anfragen sehr zufrieden. Die Besucher nutzten intensiv die Gelegenheit, neue Entwicklungen zu sehen und ihre individuellen Fragen zu diskutieren. 109 Aussteller (2020: 119) tauschten sich mit 884 (2020: 765) Fachbesuchern aus (www.allaboutautomation.de).

Anfang November 2021 begrüßte Stäubli Robotics seine Gäste zum alle zwei Jahre stattfindenden „Partner Summit“ im Ambiente eines Schlosshotels bei Aschaffenburg. Im Fokus standen neben dem Austausch mit Gleichgesinnten die Verleihung der „Partner Awards 2021–2023“ und die Auszeichnung von drei Unternehmen mit den „Robotics Awards“. Mit letzterem werden besondere Leistungen im Automatisierungsbereich gewürdigt. Kriterium ist der Innovationsgrad der Lösungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Stäubli Robotern.

Im Fokus des Stäubli „Partner Summit“ stand zudem die Verleihung der „Partner Awards 2021–2023“ für strategische und autorisierte Partnerschaften.

Foto: Isabell Prütting

Zu den diesjährigen Gewinnern zählen toolcraft, Glaess Software and Automation und EVB Automation. Wie großformatige Keramikrohlinge mit komplexer Bauteilgeometrie hochpräzise bearbeitet werden können, demonstriert die toolcraft AG mit einer klimatisierten, siebenachsigen Fräszelle, in der ein Knickarmroboter zum Einsatz kommt. Um die geforderte Bearbeitungsgenauigkeit von +/- 0,2 Millimeter zuverlässig einhalten zu können, setzt das Unternehmen auf einen Sechs-Achs-Roboter mit Absolutmessung. Im Fall von Glaess wurde die Auszeichnung für das Messerschleifen in Losgröße 1 in einer robotergestützten Schleifzelle verliehen. Die bei der Messerkonturmessung ermittelten Daten bilden die Grundlage für das individuelle Fahrprogramm des eingesetzten Roboters „TX2–90“, der das Messer mit einer Wiederholgenauigkeit von 0,03 Millimetern durch die Schleifscheibe führt. Die dritte Auszeichnung, die an die EVB Automation ging, würdigt eine zukunftsweisende Medizintechnikanwendung mit vollautomatisierten Montageprozessen. Peter Pühringer, Geschäftsführer von Stäubli Robotics, betont: „Es ist schön zu sehen, wie unsere Community stetig wächst. Wir freuen uns vor allem, dass die meisten unserer Partner gut durch die Corona-Krise gekommen sind. Die Auszeichnung dieser innovativen Unternehmen mit den Partner Awards war uns eine Herzensangelegenheit. "

Auf der Fachabteilungssitzung VDMA Robotik, die im Rahmen der Mitgliederversammlung des VDMA Fachverbandes Robotik + Automation online stattfand, wurde regelmäßig ein neuer Vorstand für den Zeitraum 2021–2024 gewählt. Als Vorstandsvorsitzender wurde Volker Spanier (Epson) bestätigt. Dem neuen Vorstand gehören außerdem an: Andrea Alboni (Universal Robots), Daniel Bunse (Rethink Robotics), Dr. Klaus Kluger (Omron Electronics), Martin Kullmann (ABB Automation), Alexander Mühlens (igus), Michael Otto (Kuka) und Ralf Winkelmann (Fanuc).

Warum gibt es dieses Jahr einen Chipmangel? Wie kann Automatisierung die Produktion von Halbleitern unterstützen? Im Rahmen der europaweiten „European Robotics Week“ vom 19. bis 28. November 2021 öffnet Kuka erneut virtuell die Tür und lädt alle ein, in die Welt der Robotik einzutauchen. Das spannende Programm reicht von einem virtuellen Abendvortrag zum Thema Chipknappheit & Halbleiter über einen virtuellen Rundgang durch die Roboterfertigung am Stammsitz in Augsburg bis hin zu einem Zeichenwettbewerb für Kinder. Der virtuelle Abendvortrag steht diesmal unter dem Thema: „Automatisierung in der Halbleiterindustrie – Maßnahmen gegen die Chipknappheit“. Sie findet am 23. November 2020 um 18:00 Uhr statt. Hintergrund: Halbleiter sind nicht mehr wegzudenken, zum Beispiel für Handys, Waschmaschinen und Autos – aber in diesem Jahr sind sie „selten“. Warum müssen sie in einem Reinraum produziert werden? Wie können Roboter die Halbleiterproduktion unterstützen? Diese und weitere Fragen werden in einem 60-minütigen Vortrag von Pascal Caprano, Projektleiter bei Kuka, erläutert. Das gesamte Programm und die Anmeldemöglichkeiten sind auf der Kuka-Website zusammengestellt.

Mit seinen neuen Vision-Installationslösungen bietet der schwäbische Spezialist für dezentrale Automatisierungstechnik Murrelektronik jetzt ein maßgeschneidertes Programm für die industrielle Bildverarbeitung. Hintergrund: Vision-Systeme gewinnen in der industriellen Fertigung und Logistik immer mehr an Bedeutung. Das Unternehmen aus Oppenweiler bei Backnang ist Partner für Maschinen- und Anlagenbauer, wenn es um Energieversorgung sowie Signal- und Datenmanagement bei der smarten Vernetzung der Kameratechnik geht. Ziel ist es, die Sensoren und Aktoren einer Maschine oder Anlage besonders effizient und wirtschaftlich zusammenzuführen. Die Lösungen bieten die Möglichkeit, die industrielle Bildverarbeitung nicht nur bei der Entwicklung neuer Maschinen und Anlagen in ein dezentrales Installationskonzept zu integrieren, sondern auch in bestehende Systemarchitekturen zu integrieren. Eine zeit- und kostenaufwendige Installation im Schaltschrank entfällt.

Die Omron Corporation gab eine Kapitalinvestition in Techman Robot, Inc. bekannt, den weltweit zweitgrößten Anbieter von kollaborativen Robotern (Cobots), die mit Menschen in Fertigungsanlagen arbeiten. Die Beteiligung liegt bei rund zehn Prozent. Die Investition soll bis Dezember 2021 abgeschlossen sein. Omron arbeitet seit 2018 strategisch mit Techman zusammen, um den durch den Fachkräftemangel weltweit steigenden Automatisierungsbedarf zu decken. Im Rahmen der aktuellen Investition wollen beide Unternehmen gemeinsam innovative Roboterlösungen entwickeln, die die Automatisierungssysteme von Omron mit den kollaborativen Robotern von Techman verbinden. Dies soll die Sicherheit stärken, die Produktivität steigern und eine Lösung gegen den Personalmangel in den Produktionsstätten schaffen.

Die Kooperation der Firmen Omron und Techman soll dem weltweit steigenden Automatisierungsbedarf aufgrund des Fachkräftemangels gerecht werden.

Der Weltmarktführer für kollaborative Robotik - Universal Robots (UR), Odense / DK, erweitert sein Vertriebsnetz in Deutschland mit vier neuen Partnern: Das sind SCS Robotik, JDT Robotics, PTS Automation und Somack. „Nach dem Höhepunkt der Pandemie stellen wir einen zunehmenden Bedarf an Roboteranwendungen fest. Um unseren Interessenten kompetente Entwicklungspartner in ihrer Nähe zu bieten, haben wir unser Netzwerk in Deutschland erweitert“, erklärt Andrea Alboni, General Manager Western Europe bei UR. „Vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen soll der Schritt in die Automatisierung so einfach wie möglich gemacht werden. Dabei spielen erfahrene Systemintegratoren und lokale Vertriebspartner eine wichtige Rolle. „UR gab außerdem bekannt, dass der Umsatz im dritten Quartal 2021 um 46 Prozent gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres gestiegen ist. Damit würden die Q3-Zahlen von 2019 sogar um 31 Prozent übertroffen – trotz Covid-19-Pandemie. Seit der Entwicklung des weltweit ersten kommerziell nutzbaren Cobots im Jahr 2008 verzeichnet das Unternehmen ein kontinuierliches Wachstum. Bereits 2020 soll der Verkauf der 50.000. Angekündigter Leichtbauroboter, der in einem Werkzeug- und Formenbau erfolgreich in der Produktion eingesetzt wird.

„Jeder dritte Industrieroboter in der EU ist in Deutschland installiert“, berichtet die International Federation of Robotics (IFR), Frankfurt/Main (www.ifr.org). Mit rund 230.000 Industrierobotern ist Deutschland die am höchsten automatisierte Volkswirtschaft der Europäischen Union. Die Zahl der neu installierten Roboter erreichte 2020 rund 22.300 Einheiten. Dies ist trotz des Krisenjahres 2020 der dritthöchste jemals erreichte Wert. Deutschlands Anteil an der europäischen Roboterpopulation beträgt 33 Prozent. Damit sind in den Fabriken der deutschen Wirtschaft rund dreimal so viele Industrieroboter im Einsatz wie in Italien (78.200 Einheiten), rund fünfmal so viele wie in Frankreich (44.800 Einheiten) und rund zehnmal so viele wie in Großbritannien (23.000 Einheiten). Im weltweiten Vergleich belegt Deutschland nach China, Japan, Korea und den USA den fünften Platz. Dies gilt auch für den Jahresabsatz im Jahr 2020. Die deutsche Wirtschaft bewegt sich hier seit vielen Jahren (2014-2017) auf dem sehr hohen Niveau von rund 20.000 Einheiten pro Jahr.

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